Wie allgemein
bekannt ist, ist der heiße Juli in Bezug auf das Fangen von Karpfen nicht
gerade der beste Monat. Jedoch muss ich mir aus beruflichen Gründe und wegen
meines nicht enden wollenden Studiums die Zeit nehmen die zur Verfügung steht.
So plante ich gemeinsam mit meinen Freunden Stefan, Patrick und Manuel (kein
Fischer, dafür Grillmeister und Fotograf) einen einwöchigen Trip ans Wasser.
Die Wahl fiel auf eine Schottergrube im Süden der Steiermark, mit wenig
Fischbesatz, dafür aber mit Seemonstern von kapitalem Ausmaß.
White Onion in 15mm und 20mm, Halibut Pellets und Liver Liquid Booster
Die Erwartungen
erfolgreich einen Schuppenträger ans Band zu bringen waren relativ niedrig
gesteckt, nicht zuletzt durch Rekordtemperaturen jenseits der 30°Grad Marke. Nichts
desto trotz wurden die Ruten mit penibelster Präzision an die Spots gebracht
und feinste Zado-Ware sollte helfen einen Gelben zu überlisten.
Zumindest ein
Graser sollte doch zum Landgang überredet werden können, denn von diesen sind
in dem Gewässer mehr als genug vorhanden, so viele, dass sie so manchem
Carphunter schon ein Dorn im Auge sind.
9ft Ruten, ideal wenn mit dem Boot ausgelegt und gedrillt wird
Wird eine der zwei Ruten
abrennen oder bleibt der Kescher trocken?
Abendstimmung!
Nun: es kommt
wie es kommen muss und mein Freund Stefan, dem diese asiatischen Invasoren
mächtig gegen den Strich gehen, fängt in den ersten 24h gleich drei davon. Auch
ich wunderte mich sehr als ich schon am ersten Morgen einen Run verbuchen
konnte. Doch im Drill bemerkte ich, dass irgendetwas faul an der Sache war: ich
stand direkt über dem Fisch im Boot, konnte allerdings meine Schlagschnur (ca 30m)
noch nicht mal sehen. Nun entweder musste der Fisch einen tiefen Brunnen im See
gefunden haben und schnurstraks dort abgetaucht sein (der See ist max. 7m
tief), oder ich drillte einen Fisch der mit einer abgerissenen Schnur herum
schwamm. Nach 2 Minuten konnte ich schon die zweite Schnur sehen; sie hatte
sich mit dem darauf befindlichen Safety-Clip Blei in meiner Schnur verhängt.
Als ich dann etwas mehr Druck aufbaute löste dann das verhakte Blei und ich
konnte nur meine leere Montage einkurbeln. Ich versuchte allerdings sofort im
Anschluss mit einer starken Wallerrute und einem dicken Drilling die Schnur mit
dem gehakten Fisch aufzusammeln, allerdings vergeblich. Also kein Biss und kein
Fisch!
Der
Kontrollblick mit der Unterwasserkamera am nächsten Tag zeigte, das selbst das
wenige Futter (3-4 Hände White Onions, gesoakt im Liver Liquid pro Rute) noch
immer unangetastet auf den Spots lag. Somit also Futtersperre bis zum nächsten
Morgen. Leider brachte auch die darauffolgende zweite Nacht keinen Fisch, auch
die Graser schienen das Fressen wieder eingestellt zu haben, denn auch bei
meinen Freunden schwiegen die Bissanzeiger. Erst in der dritten Nacht konnte
Patrick einen traumhaften Spiegler mit knapp 15kg verhaften. Anscheinend hatte
er einen Spot gefunden, denn auch in der vierten Nacht überlistete er dort
wieder einen Schuppi mit knapp 17kg.
Einer der weiß wie es geht... 15kg Altbestand!
Einer der weiß wie es geht... 15kg Altbestand!
Der zweite Fisch von Patrick
Der zweite Fisch von Patrick
Zurück am Ufer
hob ich mir beinahe einen Bruch als ich den Fisch in die Matte wuchten wollte.
Wie ein kleines Kind zu Weihnachten weckte ich voller Enthusiasmus meine
Freunde um meinen Fang zu begutachten und mir beim Wiegen Assitenz zu leisten
(die Waage blieb bei 33.8kg stehen). In solchen Momenten erkennt man den
unterschieden zwischen "Freunden" und Freunden, denn alle freuten sich
mit mir, als ob es ihr eigener Fang gewesen wäre. Schnell wurde ein
"Petri-Bier" für jeden geholt und so stießen wir um ca 4:30 Uhr mit
einem eiskalten Puntigamer Bier auf meinen Lebensfisch an. Herrlich. Da die
ersten Sonnstrahlen bereits die dunklen Geister der Nacht vertrieben
entschieden wir uns den Fisch für 1-2 Stunden zu sacken um gute
Lichtverhältnisse für das Fotografieren zu erhalten.
Beim
Fotografieren machten sich nun erstmals die regelmäßigen Fitnessstudio-Besuche
bezahlt, denn einem anderen wären bei so einem Koloss die Unterarme abgebrochen
;-)!
Booooooooo....
Booooooooo....
. ...mmmmmmmmmm....
....bbbeeeeeeeee!!!!
Am sechsten Tag
wurden dann die Graser wieder aktiv und Stefan zog zwei mit ca 15kg ans Land.
Graseralarm!!!!
Auch in der
letzten Nacht lief bei Patrick wieder eine Rute ab und er konnte einen kleinen
feinen Schuppler dem Wasser entlocken.
Summa summarum war
dies eine Hammersession mit Freunden die ich nicht missen möchte! Danke für
alles! Ein großes Dankeschön gilt auch Manuel, der als Nicht-Fischer traumhafte
Fotos knipste!
Tight Lines, Ingo Nigitz
Tight Lines, Ingo Nigitz
"Chabos wissen wer der Babo ist", für Insider ;)